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Wir möchten alle Hände seh'n,
die gegen Schwarz-Blau weh'n

Der "HipHop gegen Schwarz-Blau" der Wiener Rapper "Kaputtnicks" erhitzte während und nach der b.open-Schlussveranstaltung einige Gemüter. Nun gibt es dazu eine Stellungnahme des PPÖ-Präsidenten Christian Letz.

VON MICHAEL HOLZMANN



Deutsch-Rapper "Kaputtnicks" in Action

Für den Leobersdorfer Pfadfinderleiter Hans Zöhling war der Fall "Kaputtnicks" schon Ende Juli klar: "In PPÖ-Brief und Kontakten muss eine Richtigstellung und Distanzierung von Parteipolitik erfolgen, da der Verantwortliche durch sein grobes Fehlverhalten den PPÖ einen irreparablen Schaden zugefügt hat, indem er durch den Auftritt dieser Rapper die PPÖ politisch zuordenbar gemacht hat", schrieb er sofort nach dem b.open in einem Brief an die Bundesleitung.

Großangriff per E-Mail

Mangelnde Resonanz ließ einige Monate später seinen Geduldsfaden reißen. Er rüstete seinen Computer zu einem E-Mail-Großangriff an zahlreiche Pfadfinder in ganz Österreich und forderte die Bundesleitung abermals auf, "endlich zu diesem Skandalauftritt Stellung zu nehmen und sich in einer Aussendung an alle österreichischen Pfadfindergruppen von dieser Gruppe und deren Auftritt zu distanzieren".

HipHop gegen Schwarz-Blau

Was war geschehen? Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Bundeslagers b.open hatte die Wiener HipHop-Band "Kaputtnicks" einen Auftritt, bei dem sie unter anderem ihren regierungskritischen "Brief an den Bundeskanzler" zum Besten gab. Für den bereits eineinhalb Jahre alten politischen Protestsong hatten sich die drei Rap-Barden Ölvis, F.L. und Trishes bereits vor geraumer Zeit eine Klage der FPÖ eingehandelt, die allerdings abgewiesen wurde. Bei Textpassagen wie "... und es noch viel schlimmer finde, wenn Betrüger regieren, die sich nicht einmal genieren, mit Faschisten zu kooperieren" oder " ... dass jetzt nur Opportunisten in unserer Regierung sitzen, und dass wir falsche Hunde haben als Regierungsspitzen" mussten immerhin die Wörter "Faschisten" und "Hunde" durch neutrale "Bleeps" entschärft werden.

Widerspruch zu Überparteilichkeit der PPÖ

Die Donnerstags-Demo-Stimmung während der offiziellen Veranstaltung der PPÖ war nicht nur Hans Zöhling ein Dorn im Auge. Er und viele andere orteten in dem Auftritt eine "politische Zuordenbarkeit der Pfadfinder", die der Überparteilichkeit unserer Organisation widerspricht: "Der Auftritt der Gruppe fand nicht bei irgeneiner Pfadfinderparty in irgendeinem Kammerl statt, sondern auf der offiziellen Abschlussveranstaltung des Bundeslagers der PPÖ auf der Hauptbühne vor tausenden Jugendlichen!"


PPÖ-Präsident Christian Letz: "Lehren sind gezogen"

PPÖ-Präsident Christian Letz betont nun in einer Aussendung an alle Landesverbände die klare Distanzierung unseres Verbandes von dem Song: "Sowohl die Lagerleitung des b.open als auch alle verantwortlichen Gremien des Bundesverbandes der PPÖ erklären ohne Einschränkung, dass der Text des angesprochenen Liedes weder der Einstellung der PPÖ entspricht, noch dass der Auftritt der Gruppe erfolgt ist, um diesen Texten größere Öffentlichkeit zu bieten."

Für Christian sind die Lehren gezogen: "In Zukunft ist bei der Gestaltung von öffentlichen Feiern sicherzustellen, dass die Programm-Entscheidungen nicht von Einzelpersonen getroffen werden (müssen)."

Unser Präsident sieht nur einen Grund, warum die Distanzierung bisher nicht offiziell erfolgt ist: "Dem Text sollte nicht noch mehr Öffentlichkeit geboten werden. Ich halte es nicht für sinnvoll, Interesse für Inhalte zu wecken, die wir ablehnen."

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