Die
Referenten zeigten uns ein paar Facts zum Einstieg, damit wir einen ersten Eindruck
erhielten.
a)
Eine Schätzung von Experten geht von 30.000 Drogensüchtigen in Österreich
aus, davon sind die Hälfte opiatabhängig;
b)
100.000 Menschen sind spielsüchtig, genauso viele sind von Medikamenten abhängig.
300.000 Menschen sind alkoholabhängig.
c)
1.600.000 Menschen (20% aller Österreicherinnen) sind nikotinabhängig
und etwa genauso viele haben Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme (darunter
fällt: Übergewicht, Esssucht, Diätwahn, Magersucht, Bulimie)
Um
eine gemeinsame Gesprächsbasis zu haben, präsentierten sie uns folgende
Unterscheidungen, die im Fachkreis zu Sucht vorherrscht:
1)
Legale Suchtmittel, die sich in einem Prozess zeigen. Darunter fallen: Essen,
Arbeiten, Konsumieren, Spielen, Computer & Internet. Fernsehen, Putzen, Sexualität;
2)
Legale Suchtmittel, die sich in einer Substanz zeigen. Darunter fallen: Alkohol,
Nikotin, Koffein, Zucker, Schokolade, Psychopharmaka; Schmerzmittel, Cola;
3)
Illegale Suchtmittel, die sich in einem Prozess zeigen. Darunter fallen: zwanghafte
kriminelle Neigungen; zwanghafte kriminelles Sexualverhalten und zwanghaftes Bedürfnis
nach Höchstgeschwindigkeit;
4)
Illegale Suchtmittel, die sich in einer Substanz zeigen. Darunter fallen: Opiate,
Cannabisprodukte, Halluzinogene, Kokain, XTC
5)
Abhängigkeit und Sucht: Die (persönliche) Entwicklung geht von Gebrauch,
über Missbrauch und Abhängigkeit bis hin zur Sucht.
Und
das war auch schon der Arbeitsauftrag an die Kleingruppen. Wir sollten nach unserem
Verständnis den Unterschied zwischen Genuss, Missbrauch, Gebrauch und Sucht
definieren. Es folgten lange Diskussionen, was nun wie zu verstehen sei. Eine,
wie ich meine, gute Beschreibung ist diese:
Was
ist Gebrauch? > emotionslos und zweckmäßig
Was ist Genuss>
mein Wohlbefinden
Was ist Missbrauch? > die Zweckentfremdung
Was ist
Sucht? > abhängig, Ablenkung, Flucht
Eine
weitere Kleingruppenarbeit sollte einen Zaubertrank schaffen und diesen werbewirksam
promoten. Das Ziel hinter dieser Arbeit war, Sehnsüchte und Bedürfnisse,
die es zu befriedigen gilt, auszumachen. Oft wird uns ja medial eingetrichtert,
was wir unbedingt brauchen.
Leider
haben wir dies nicht zu Ende gedacht oder besprochen, dafür war die Zeit
zu kurz, die konkreten Fragen zu lang und die Methode "Großgruppe"
falsch gewählt.
Da
so manches eben nicht behandelt werden konnte, wird es wohl nächstes Jahr
eine Fortsetzung geben, aber aus den "Fehlern" dieses Seminars haben
Team und Referenten schon Sonntag Nachmittag gelernt: Pfadfinder sind in Bezug
auf Prävention eben keine Neulinge, sind durch die vielen Seminare methodisch
sehr anspruchsvoll und wollen ihre Erwartungen erfüllt sehen. Aber ein erstes
Seminar zum beidseitigen Kennenlernen von PfadfinderInnen und den Referenten war
dazu wohl unbedingt notwendig.
Aus
dem Drogen-Einmaleins:
Wir
wirken Drogen?
Beruhigende
Wirkung:
Primäre
Prävention:
Deren
Ziel ist es, die umfassende Fähigkeit zu vermitteln, seine Lebensbedingungen
selbst und aktiv zu ändern und zu verbessern.
Dieser Ansatz liegt in
personen- und strukturorientierten Maßnahmen, also bevor Symptome auftreten.
Sie sind im Allgemeinen gesundheitsfördernd und zielgruppengerichtet.
Sekundäre
Prävention:
Deren
Ziel ist es, die jeweiligen Risiken der Person abzuschätzen und Schaden zu
minimieren.
Dieser Ansatz liegt in Krisensituationen, in der Früherkennung
(hier sind erste Symptome sichtbar) und in der Frühbehandlung.
Tertiäre
Prävention:
Deren
Ziel ist es, die Rehabilitierung der Person und die Reintegration in die Gesellschaft.
Dieser Ansatz liegt im der Einschränkung der übermäßigen
Konsumation oder als deren Begleitmaßnahme.